Anders als bei schwarzem Tee werden die Blätter der Teesträucher bei der Herstellung von Grüntee nicht fermentiert. Zudem kommen bei dessen Produktion hauptsächlich Blätter kleinblättriger Teesträucher zum Einsatz. Nachdem der Welkvorgang abgeschlossen ist, werden die Blätter erhitzt, geröstet oder gedämpft. Durch diesen Vorgang wird die Oxidation verhindert und das frische Teeblatt behält seine wertvollen Inhaltsstoffe.
Grüner Tee aus Japan
Sencha zählt zu den meistgetrunkenen Tees in Japan. Die beliebte Grünteesorte wird in unterschiedlichen Qualitäten produziert und eignet sich hervorragend als Digestif. Bei Feierlichkeiten wird ausschließlich hochwertigster Sencha serviert. Für den täglichen Verzehr zu Hause oder bei der Arbeit wird meist Durchschnittsqualität verwendet. Sencha Tee ist vor allem für sein typisch japanisches Aroma und seinen hohen Vitamin C – Gehalt bekannt.
Auch der sogenannte Bancha ist in Japan ein beliebter Alltagstee. Rein qualitativ ist die Sorte jedoch unter dem Sencha einzuordnen. Bancha wird aus den Blättern gewonnen, die nach der Ernte des Sencha nachwachsen. Die Teesorte ist für ihren geringen Koffeingehalt bekannt, weshalb sie auch in den Abendstunden getrunken werden kann. Im Vergleich zum Sencha kommt der Bancha Tee mit einem aromatisch schwächeren und somit weniger interessanten Aufguss daher. Der milde Grüntee schmeckt auch kalt sehr gut und wird besonders bei sommerlichen Temperaturen gerne zum Zwecke der Erfrischung getrunken.
Grüner Tee aus China
Der weltbekannte Gunpowder-Tee erhielt seinen ausgefallenen Namen aufgrund seiner Beschaffenheit. Die kleinen Teekugeln, welche eine gewisse Ähnlichkeit zu Schrotkugeln aufweisen, entfalten sich in heißem Wasser zu voller Pracht. Der Gunpowder-Tee, dessen beste Qualität noch heute in Handarbeit gerollt wird, hat seinen Ursprung in der Tang-Dynastie. Handelsüblicher Gunpowder-Tee in durchschnittlicher Qualität wird hingegen maschinell verarbeitet, weshalb die Sorte oftmals zum Schnäppchenpreis erhältlich ist. Gunpowder überzeugt Teetrinker aus aller Welt mit einem kräftigen Aufguss und einem fein-herben bis bitteren Geschmack. Die beliebte Teesorte kann auch kalt verkostet werden. Im Zusammenspiel mit Zitrone und Zucker entsteht ein erfrischender Eistee, dessen Genuss im Sommer eine wahre Wohltat darstellt.
Der Chun Mee, welcher aufgrund seiner außergewöhnlichen Blattform auch als Eyebrow-Tee bekannt ist, stammt ursprünglich aus der chinesischen Provinz Jiangxi. Mittlerweile wird die Sorte jedoch auch in Taiwan und anderen Anbaugebieten produziert. Die langen, jadegrünen Blätter sorgen für einen hellen Aufguss, welcher durch seinen weichen Geschmack besticht. Der Chun Mee wird meist pur getrunken, kann jedoch auch mit Pfefferminze verfeinert werden.
Grüner Tee aus Indien
Das indische Anbaugebiet Darjeeling erlangte für seine wohlschmeckenden Schwarztee-Sorten weltweite Bekanntheit. Da die gesundheitlichen Vorzüge grüner Teesorten mittlerweile nicht mehr von der Hand zu weisen sind, wächst diesbezüglich die Nachfrage, welche ja bekanntlich auch das Angebot bestimmt. Aus diesem Grund werden auch in Darjeeling Grüntee-Sorten produziert.
Der Ayra Grüntee ist eine seltene Sorte, welche aus einem bekannten indischen Teegarten stammt. Der Aufguss erinnert ein wenig an japanischen Sencha. Das sanfte Aroma lässt das Herz eines jeden Teeliebhabers höherschlagen. Der Ayra kann zu jeder Tageszeit getrunken werden.
Der Nilgiri Grüntee stammt aus dem Nilgiro-Gebirge, welches im Südwesten Indiens liegt. Die Samen, aus denen die Teesträucher entsprangen, wurden vor ewigen Zeiten aus China importiert, weshalb sich der Nilgiri in Sachen Inhaltsstoffen kaum von chinesischen Grüntees unterscheidet. Durch seinen geringen Tannin-Gehalt ist der Tee äußerst magenfreundlich. Der Nilgiri Grüntee schmeichelt dem Gaumen mit einer frischen und dennoch leichten Citrusnote, während der sonnengelbe Aufguss das Auge verwöhnt und gleichzeitig sommerliche Gefühle erzeugt. Dieser Tee ist ein Erlebnis für die Sinne.
Grüner Tee aus Afrika
Der Usambara Grüntee aus Tansania ist eine wahre Rarität. Diese besondere Teesorte wird noch ganz traditionell in Handmanufaktur gefertigt. Die hierfür verwendeten Blätter stammen von Teesträuchern aus dem Usambara Valley. Der hellgelbe Aufguss ist von mittlerer Stärke. Der fruchtige und leicht süßliche Geschmack verwöhnt die Geschmacksnerven des Teefreundes. Dieser einzigartige Tee, welcher sich hinter chinesischen und japanischen Sorten keinesfalls verstecken muss, kann zu jeder Tageszeit verkostet werden.